![]() 1980 gründet Josef Németh, freischaffender Künstler, Jazz-Kontrabassist und Lehrer an der Landesmusikschule Wels, den Verein "Atelier Wels" mit dem Ziel, eine Kunstschule aufzubauen. Németh formuliert sein Ziel folgendermassen: "Die Kunstschule hat sich im wesentlichen zwei Aufgaben gestellt: einerseits eine wirklich ausreichende Information für alle Kunstinteressierten zu ermöglichen, und andererseits die Möglichkeit zu aktiver künstlerischer Tätigkeit zu schaffen." Die Kunstschule bietet einen fixen Kursbetrieb an und ist ein offenes Haus für alle, die sich für den Bereich bildender Kunst interessieren. |
![]() |
1981/82 |
Zur praktischen Arbeit kommen regelmäßige Kunstgespräche, Höhepunkt des Schuljahres ist eine gemeinsame Fahrt zur Picasso-Ausstellung in Wien. Németh dokumentiert die Ausstellung anhand von Dias - dies ist der Beginn seiner reichhaltigen Dia-Sammlung. |
19882/83 |
In einer ersten Gemeinschaftsausstellung werden die Ergebnisse des Kunstunterrichts präsentiert. Zielt die Idee des Kunstunterrichts zunächst auf Studenten und Erwachsene ab, so wird bereits jetzt die Zusammenarbeit mit Schulen gesucht. |
1983/84 |
![]() 1984/85Im Sommersemester 1985 beginnt Németh mit einer Gruppe von Kindern zu arbeiten: Die "Kindermalschule" ist geboren. 15 Kinder besuchen sie im ersten Jahr. |
1985/86 |
Németh bemüht sich um internationale Kontakte, er reist
zu Ausstellungen im Raum zwischen Budapest und Berlin, die Dokumentationen
erweitern den Fundus der Fachbibliothek und der Dia- und Video-Sammlung. Seine
Besuche der Dokumenta Kassel sowie der Biennale Venedig sind eine
Selbstverständlichkeit. Mit seinem Dokumentationsmaterial gibt er sein Wissen
an Kunstinteressierte weiter. Seine Vorträge sind überregional bekannt und
werden gut besucht - im Durchschnitt hören 15 Personen wöchentlich seine
theoretischen Ausführungen. Die Malklasse der Erwachsenen besucht in München Ausstellungen von Lüpertz und Klapheck. Die Kindermalgruppen werden ebenfalls gut besucht. |
1986/87 |
![]() Die praktische Arbeit mit Erwachsenen stellt Németh in den neuen Räumen des Atelier Wels vorübergehend ein und widmet sich ganz den Jungen: Die freie Malschule für Kinder (8 bis 14 Jahre) beginnt zu wachsen, es geht darum, "sensibles Betrachten zu lehren", die Kinder sollen Sehen lernen und ihre Phantasie in die Welt der Farbe umzusetzen lernen. Wichtiger Bestandteil des Unterrichts sind auch Ausflüge in Galerien und Museen der Umgebung. Die Kinder-Gruppen erfahren regen Zulauf, Roswitha Hiptmair, selbst Mitglied des Vereins seit 1981, unterstützt Németh ab 1986 bei seiner Tätigkeit. Die "erste Werkschau der Malschule" im Mai 1987 zeigt die Ergebnisse des vergangenen Unterrichtsjahres. |
1987/88 |
![]() Die erste Malwoche des Vereins findet von 15. Bis 23.Juli 1988 im Gerebi-Kastely in Ungarn statt. Die 15 TeilnehmerInnen (grossteils Erwachsene) arbeiten mit grosser Begeisterung unter der Anleitung Josef Némeths. Die intensive Beschäftigung mit der Malerei, gemeinsame Werkbesprechungen und Kunstgespräche lassen die Malwoche zu einem gelungenen Projekt werden, das der Anfang einer langen Malwochen-Tradition ist. |
1988/89 |
![]() Die Atelier-Mitglieder unternehmen eine Exkursion nach München zu Ausstellungen von Lovis Corinth und der Gruppe Cobra. Die zweite Malwoche führt die 15 TeilnehmerInnen heuer wiederum nach Ungarn in das Weindorf Hajos. |
1989/90 |
![]() Némeths wöchentliche Vorträge zur Bildenden Kunst erfahren großes Interesse, besonders die Retrospektive über Andy Warhol, die 47 Besucher anlockt. Németh wird in diesem Jahr zum Leiter der Galerie der Stadt Wels ernannt. Die dritte Malwoche bleibt in den eigenen Räumen des Atelier Wels in der Volksgartenstrasse. |
1990/91 |
Die Leitung der Galerie der Stadt Wels läßt Németh
weniger Zeit für die Vorträge. Fallweise werden daher Gastreferenten (Florian
Neuner, Stefan Neuner) eingeladen. Németh leitet auch die Jugendgalerie in der Burg Wels. Hier findet die 5. Werkschau statt und wird über die Sommermonate einem breiten Publikum präsentiert. Die 4. Malwoche führt wiederum nach Ungarn nach Kimle, Novak Puszta. 35 TeilnehmerInnen aller Altersstufen arbeiteten im Kastelyszalo, einem schlossähnlichen Landhaus an einem Seitenarm der Donau. |
1991/92 |
![]() Die Vorträge finden nun in den Räumen der Galerie der Stadt Wels statt, um ein noch breiteres Publikum anzusprechen. Gastreferenten stellen Verbindungen in andere Bereiche der Kunst her, wie z.B. K.Odorizzi zur Architektur. Erste Konzerte und Performances (G.Nussbaumer) finden in der Galerie im Rahmen der Vorträge statt. Die 5. Malwoche findet in St.Johann in Tirol statt, die 6. Werkschau präsentiert die Werke der MalschülerInnen in der Jugendgalerie. |
1992/93 |
Németh wird in diesem Jahr definitiv zum Leiter der
Galerie der Stadt Wels bestellt, weshalb die Hauptarbeit der Leitung der
Malklassen nun Roswitha Hiptmair übernimmt. Eva Hiptmair startet ein neues
Angebot: Sie leitet eine Gruppe für Vorschüler. In diesem Jahr besuchen besonders viele Schüler das Atelier Wels: Die 7. Werkschau präsentiert die Arbeiten der 37 SchülerInnen der Malschule. 6. Malwoche Schloss Seggau/Leibnitz unter der Leitung von Roswitha Hiptmair. |
1993/94 |
8. Werkschau in der Jugendgalerie, 7. Malwoche in Sigharting. |
1994/95 |
Jubiläumsjahr für das Atelier Wels: 15jähriges Bestehen
des Vereins, 10 Jahre Malschule für Kinder. Der Wunsch der Wiederbelebung der Malgruppen für Erwachsene taucht auf: Je eine Erwachsenen-Gruppe wird von Josef Németh und Roswitha Hiptmair geleitet. 9. Werkschau am Semesterende in der Jugendgalerie. 8. Malwoche im Schloss Seggau/Leibnitz. |
1995/96 |
10. Werkschau in der Jugendgalerie. 9. Malwoche im Schloss Sigharting |
1996/97 |
![]() Es besteht großes Interesse an den Malstunden: Wöchentlich finden Atelierstunden mit zwei Kinder- und Jugendgruppen und zwei Erwachsenengruppen statt. 10. Malwoche in Lienz in Osttirol. 1997/98Nach dem Tod von Josef Németh am 29.Jänner 1998 steht der Verein vor der großen Frage: Wie soll es weitergehen? Form und Inhalt der Angebote der Kunstschule sind in Begriff, sich zu wandeln - müssen sich wandeln mit dem Verlust Josef Némeths. Roswitha Hiptmair war schon in der Zeit von Némeths Krankheit die treibende Kraft des Vereins, als Josef Németh zur Fortführung seines Werkes nicht mehr in der Lage war. Sie übernimmt die gesamte Organisation und sucht nach neuen Möglichkeiten für dasFortbestehen der Kunstschule. Der Vereinsvorstand beschließt, das Quartier in der Volksgartenstrasse zu verlassen. Die 11. Malwoche findet in Seggau statt. |
1998/99 |
![]() Das Atelier Wels feiert sein erstes Jahr im neuen Quartier mit der 11. Werkschau im großen Rahmen in Räumlichkeiten der Firma Nöttling. Die Seminare "Losmalen" mit Brigitte Gauss und "Aktzeichnen" Heidi Gauss-Laimanee werden gut besucht und sollen in den nächsten Jahren Fortsetzung finden. 12. Malwoche in Seggau. |
1999/2000 |
In diesem Schuljahr werden drei Nachmittage für Kinder
von Kristiane Petersmann, Karin Swoboda geleitet. Eine Erwachsenengruppe wird
von Roswitha Hiptmair geführt.
Mit Maria Wimmer ziehen die Jüngsten ins Atelier Wels ein: Minimalkurse für
Kinder von 3 bis 6 Jahren beginnen in diesem Jahr. Die Zusammenarbeit mit
Kindergärten und Schulen wird ausgebaut. Neben Roswitha Hiptmair leitet auch
Eva Hiptmair eine Malgruppe für Kinder.
Das Angebot an Seminaren wird gut angenommen: "Modellieren in Ton und Gips" mit
Erwin Burgstaller, Fotoseminar "Mensch und Bewegung" mit Martin Arbeithuber. Die 12. Werkschau im Atelier Wels rundet das Schuljahr ab. 13. Malwoche in Trahütten. |
2000/01 |
20 Jahre Atelier Wels - das Jubiläum wird im Rahmen der
Offenen Tage im September 2000 feierlich begangen. Roswitha Hiptmair wird Obfrau des Vereins. Ihr zur Seite stehen Eva Hiptmair, Karin Swoboda, Kristiane Petersmann, Maria Wimmer, Duygu Uzun als Mallehrerinnen. |
2001/02 |
![]() Adam Beker, Alice Moldovan, Bettina Riedl, Martina Pleschko, Claudia Viechtbauer, Ko Warum ergänzen das Atelier-Team bei Wochenend-Seminaren, Offenen Ateliers an Samstagen, Aktstudium und den wöchentlichen Atelierstunden. Malen in den Ferien wird für Kinder ab 6 Jahren an 4 Vormittagen mit Begeisterung angenommen. |
2002/03 |
![]() Ergänzend zur praktischen Auseinandersetzung mit bildender Kunst bringen die "Kunst-Dienst-Tage" mit Vorträgen, Dia-Reihen und Videofilmen Informationen zum aktuellen Kunstgeschehen. Die Schulprojekte werden erweitert mit den Themen "Wahrnehmung", "Malen & Musik" und "Elemente". Die "Sommermalerei" - beworben durch Magistrat - findet großen Zulauf. |
2003/04 |
||||
Malen in den Semester- und Osterferien wird für Kinder neu angeboten, die Sommermalerei findet an 2 Terminen statt. Die Sommer-Malwoche für Erwachsene wird auf 10 Tage ausgedehnt. | ||||
2004/05 |
||||
![]() |
![]() |
|||
Die Gruppe mit C. Viechtbauer malt das
Bühnenbild zu einer Aufführung des Theaters Vogelweide. Klara Kohler leitet die
Atelierstunden für Erwachsene und Jugendliche
R. Hiptmair stellt die Festschrift "25 Jahre Atelier Wels" zusammen.
Dieses Jubiläum feiern wir mit mehreren kleinen Ausstellungen: Agnes, Marlene
Ecker, Julia Ille, Ines Weitzenböck. Als Höhepunkt zeigt die Ausstellungsinstallation in der Galerie der Stadt Wels die weit gefächerten Betätigungsfelder ehemaliger und aktiver Mitglieder des Ateliers Wels und dokumentiert, welche kulturelle Vielfalt aus einer konsequent über einen längeren Zeitraum durchgeführten Vermittlungsarbeit im Kulturbereich entstehen kann. |
2005/06 |
||||
Das Ferienprogramm wird erweitert, in den Semester- und
Osterferien zeichnen und malen Kinder mit Claudia Viechtbauer; im Sommer bieten
wir nun drei Termine mit je drei Vormittagen an. Großes Interesse für Acrylmalerei zeigen die Teilnehmerinnen an zwei Wochenendseminaren. Das Aktstudium findet regelmäßig einmal im Monat statt. |
||||
2006/07 |
||||
![]() |
Katrin Baumgartner leitet die Kindergruppe
und einen Minimalkurs, Klara Kohler die Gruppe der Jugendlichen und
Erwachsenen. Mary Fernety und Claudia Viechtbauer betreuen viele Kinder in den Semester-, Oster-, und Sommerferien. Über 200 Schüler besuchen uns im Rahmen der Schulprojekte und malen mit Begeisterung an den Staffeleien. |
![]() |
2007/08 |
||
![]() Die Ausstellung von Arno Jungreithmeier zieht viele Besucher an. Zum zehnten Todestag von Josef Németh ehren wir den Künstler und Kunstvermittler mit der Ausstellung "Klasse" Németh. Ein Teil der unbekannten grafischen Arbeiten wird anschließend im Bundesrealgymnasium Brucknerstraße ausgestellt. Andrea Hinterberger präsentiert ihre Werke in der Ausstellung "Textil". |
||
2008/09 |
||
![]() ![]() |
![]() |
![]() |
Neben dem bewährten Atelierbetrieb laden wir unter anderem zu mehreren Ausstellungen ein:
Zum Tag des Offenen Ateliers stellt Elfriede Wimmer große und kleinformatige Stickarbeiten aus. Christa Jansenberger zeigt Bilder und liest aus ihren Erzählungen. Die Fotoausstellung von Elisabeth Reichmayr bringt eine Bildserie aus dem Schloss Seggau. |
2009 |
||
![]() ![]() |
![]() |
![]() |
In der Galerie Forum werden bei der Ausstellung "Querschnitt – 30 Jahre Atelier Wels" Arbeiten von mehr als 70 Malschülerinnen und Malschülern präsentiert. Eine Bereicherung für das Atelier bringt die Einführung einer neuen Malklasse jeden Dienstag Vormittag durch Mary Fernety. |
2010 |
||
![]() |
||
Klara Kohler leitet 2 Mini-Malkurse mit dem Schwerpunkt auf spielerisch-spontanem bildnerischen Gestalten. Renate Fellhofer zieht mit dem Acrylmalkurs neue Interessenten an, die monatlich die Atelierräumlichkeiten intensiv nützen. |
2011 |
||
Christa Jansenberger übernimmt auch die Atelierstunden am Dienstagvormittag und zieht immer mehr Interessenten an. Zahlreiche Schulklassen nehmen unser Angebot gerne an, bis zu 200 Kinder malen bei Mary Fernety, Elfriede Wimmer und Claudia Viechtbauer zu unterschiedlichen Projekten. |
||
![]() |
![]() |
![]() |
Die Klasse dankt den Künstlerinnen mit einem Lied: | ![]() |
2012 |
Mit Freude und Konsequenz wird beim Vormittagsatelier gemalt. |
![]() |
Aus dieser intensiven Beschäftigung mit Kunst entstehen zahlreiche Werke, die beim Neujahrsbrunch präsentiert werden. Der Wunsch nach einem Sommeratelier wird laut, das „Malen im Grünen“ bei Christa Jansenberger mit gleich 10 Teilnehmerinnen realisiert. |